vielleicht liegt der sieg darin, einfach aufzugeben

Es gibt da ein tragisches Ereigniss in meinem leben. Es ist jetzt schon über 11 Jahre her, aber ich hab es immer noch nicht wirklich verarbeiten können. Immer wenn ich dieses Wissen jemandem anvertraue fange ich an zu weinen. Ich kann das einfach nicht begreifen, stelle mir immer noch vor, wie es wäre wenn es nicht passiert wäre.
Gehen wir doch einfach mal ein paar Jahre zurück. Ich war 4 Jahre alt. Am morgen wachte mein Stiefgroßvaterarsch auf und schaute sich um, eigentlich sollte neben ihm meine Oma liegen, doch nein. Meine Oma war weg. Einfach verschwunden. Nirgendwo war was von ihr, kein Zettel oder sonstiges. Ihr müsst wissen meine Oma war 54 und litt unter schwere Depresionen. SIe dachte sie würde uns nur zur Last fallen. WIr würden sie nicht brauchen und sie würde unser Leben erschwere. Das war vollkommender Quatsch. Doch meine Oma sah das anders. Meine Eltern und meine Verwandten setzten alle Hebel in bewegung um meine Oma zu finden . Und dann fanden sie sie. In einem See hier ganz in der Nähe. Meine Oma hat sich im See ertränk, weil sie es nicht mehr ausgehalten hat und weil sie uns nicht mehr zu Last fallen wollte. Verdammt ich war 4 Jahre alt. Ich wollte, dass sie mich aufwachsen sieht. Wollte dass sie mit mir spielen kann und mich an wichtigen Ereignisse unterstützen kann. Doch sie entschied sich dagegen, und für den Tod. Ich konnte das alles noch nicht begreifen und meine Eltern erzählten mir auch , dass sie einfach eingeschlafen ist. Doch nach ein paar Jahren kam dann die Wahrheit ans Licht. Ich hab nur noch angefangen zu schrein und zu weinen. Ich schrie meine Eltern an , wieso sie mir das nicht schon vorher gesagt haben. So viele Fragen waren offen doch ich konnte nur noch weinen. Ich wollte meine Oma so vieles fragen. Wieso sie das getan hat? Und noch viel mehr. Meine Mum kam ins Zimmer rein und nahm mich in den Arm. Ich konnte nichts anders als nur noch zu weinen . So ging es Stunden lang weiter. Ich hatte keine Kraft mehr. Ich war sauer auf meine Eltern, aber irgendwie auch sauer auf meine Oma, wieso sie mich einfach in Stich gelassen hat. Ich stellte meiner Mutter so viele Fragen, doch sie konnte mir keine dieser Fragen beantworten. Sie war so stark in dem Moment. Es war ihre Mutter und sie hat so sehr darunter gelitten. Sie hat mir 34 Jahren ihre Mutter verloren. Ihre eigene einzige Mutter. Auch wenn sie das sehr mitnahm, meine Mum war für mich stark. Doch ich merke Tag für tag, das meine ama ihre Mutter so sehr vermisst. Sie braucht meistens auch Kraft und ich weiß, dass sie Nachts meistens weint. Es tut mir so weh meine Mutter traurig zu sehen. Vor allem an Weihnachten, ihrem Geburtstag oder am Geburtstag meiner Oma merke ich wie sehr Oma Mama fehlt.Zwar ist Omi immer bei uns, sie wacht über uns und wir haben auch ein Bild von ihr im Wohnzimmer stehen , aber dennoch wird sie nicht mehr den leeren Platz in unserem Herzen füllen können. Sie wird nie wieder das puzzel vollenden können. Doch ich weiß ganz genau, dass sie da oben im Himmel ist und auf mich hinunter schaut. Und ich weiß auch , das sie immer an mich denken wird und mich in allen Dingen unterstütz, auch wenn sie menschlisch nicht bei mir sein kann, ist sie doch immer für mich da. Und ich werde sie auch nie in meinem ganzen Leben vergessen. Niemals.
Und Mama, es tut mir weh dich wegen mir weinen zu sehn. Es tut mir so leid, dass wir immer streiten müssen und das ich so undankbar bin. Ich möchte dir so gerne Lasten von deinen Schultern nehmen und dir das Leben vereinfachen. Denn du hast und hattest es nicht leicht im Leben. Du musst wissen, dass du alles für mich bist und das ich nicht ohne dich kann, mir das nur manchmal einfach nicht bewusst ist. Doch im Inneren weiß ich das immer. Ich liebe dich. ♥